Zum Gespräch: Imame in Deutschland: Wer sind sie und wofür stehen sie?


Ein Imam ist der Vorbeter beim islamischen Gemeinschaftsgebet. Seine Funktion ist es lediglich, dafür zu sorgen, dass die Gemeinde der Betenden die verschiedenen Teile des Gebetes möglichst gemeinsam durchführt. Er zeichnet sich weder durch eine bestimmte Kleidung noch durch ein anderes Zeichen aus.

In kleinen Gemeinden wird der Imam aus der Gruppe der Betenden heraus formlos gewählt. Die Wahl wird als Ehre angesehen. 

Für seine Aufgabe benötigt der Imam keine besondere Ausbildung. Er muss lediglich in der Lage sein, das Gebet korrekt durchzuführen. Dazu muss er ausreichend Arabisch sprechen.

In der Regel wird das Amt des Vorbeters von Männern ausgefüllt. Frauen nehmen dieses Amt wahr, wenn nur Frauen die Gemeinde der Beter bilden.

An großen Moscheen wird das Amt des Vorbeters heute von einem oder mehreren Männern ausgeübt, die eine theologische und juristische Ausbildung genossen haben. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, das Gebet zu leiten. Sie haben darüber hinaus noch eine Vielzahl weiterer Aufgaben im religiösen und rechtlichen Bereich, für deren Erfüllung sie auch bezahlt werden.

Peter Heine, Artikel „Imam“, in: Adel Theodor Khoury/Ludwig Hagemann/Peter Heine (Hg.), Islam-Lexikon A – Z, Freiburg 2006, 295–296.