Salafisten - Wer ist das?

Zum Gespräch: Salafisten. Wie gefährlich sind sie?


Unter Salafismus versteht man eine Richtung innerhalb des Islams, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den frommen „Altvorderen“ (arabisch: salaf) nachzufolgen, das heißt den Genossen des Propheten Muhammad und den Muslimen der ersten Jahrzehnte nach seinem Tod im Jahr 632 n.Chr.

Ziel des im 19. Jahrhundert entstandenen Salafismus ist eine Reform des Islams durch die Besinnung auf die Quellen des Islams, insbesondere auf den Koran und die Überlieferung über das Leben des Propheten.

Diese Rückbesinnung kann zwei Formen annehmen.
Sie kann entweder eine moderne Auslegung des Islams hervorbringen, wie sie z.B. für den ägyptischen Großmufti Muhammad Abduh (1849–1905) typisch ist, der der Überzeugung war, dass der Islam und die Moderne aufs beste zueinander passen.
Oder sie kann einen rückwärtsgewandten, fundamentalistischen Islam hervorbringen. Mit dieser zweiten Form haben wir es heute in Europa in der Regel zu tun.

In Deutschland lassen sich zurzeit drei Formen des Salafismus unterscheiden, eine puristische (reine), eine politische und eine djihadistische (die den Djihad, verstanden als Kampf zur Durchsetzung des Islams, als Pflicht eines jeden Muslims versteht).

Puristischen Salafisten geht es in erster Linie darum, das, was sie für den „rechten Islam“ halten, zu leben.

Politische Salafisten sind bestrebt, diesen „rechten Islam“ zur Grundlage des Staates zu machen.

Djihadistische Salafisten wie die sogenannte „Sauerland-Gruppe“ (mehr), der Frankfurter Attentäter Arid Uka (mehr) und jüngst die Londoner Attentäter Michael Adebolajo und Michael Adebowale (mehr) sind bereit, zur Durchsetzung dessen, was sie für „Islam“ halten, Menschen zu erschießen oder Bomben zu legen.